Kinder der Liebe ?

Von StefANIE GADEN

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Hundezucht ist ja oft eine eher sachliche Angelegenheit. Geht ja auch nicht an, wenn man die edle (Rasse-) Hündin nach dem Geliebten ihrer Wahl fragen und sie sich womöglich NICHT für den titelstarken, derzeit szeneangesagten Vererber gleicher Rasse, sondern für den alten, krummbeinigen Mischling, wohnhaft „umme Ecke“ entscheiden würde 🙂 Tatsächlich wären das dann wohl, vorausgesetzt, besagtes Krummbein fänd ebenfalls Gefallen an der schönen Lady, KINDER DER LIEBE.

Für mich hat diese Bezeichnung aber eher einen negativen Beigeschmack. „Kinder der Liebe“ hört sich arg danach an, als rechtfertige man einen ungewollten, sogenannten Oops-Wurf, weil man eigentlich zu doof war, auf seinen Hund aufzupassen. So liest man in Verkaufsannoncen diverser Welpenvertickerer immer wieder, man habe ja eigentlich gar keinen Nachwuchs geplant, aber immerhin seien es ja „Kinder der Liebe“.  Ja nee, is klar…

„Kinder der Liebe“ hört sich auch eher nach einem esoterisch angehauchten Hippie-Gedönse mit sonnengeblümtem „Peace, Love & Unitiy“ Charakter an. Oder nach einem Schmalztitel der Kastelruther Spatzen. Oder einer schlecht gemachten brasilianischen Telenovela. Daher war die Idee, diesen Blog „Kinder der Liebe“ zu nennen, recht schnell passé.

Bei uns ist es aber tatsächlich so, dass wir uns nach langen Überlegungen und Suchen des geeigneten Rüden (passend zu Lani) letztlich für den eigenen Kerl entschieden haben. Nicht etwa, weil es bequemer ist, sondern weil Bennett mit Blick auf Pedigrees, Wesen und Auswertungen sehr gut zu ihr passt. Also doch sehr sachlich, aber dennoch wieder emotional. Denn Lani und Bennett sind auch ganz ohne unsere züchterischen Überlegungen bereits ein echtes Paar.

Beide  leben innig und liebevoll seit über drei Jahren miteinander. Also könnte man hier tatsächlich sagen, dass es „Kinder der Liebe“ sind. Ganz ohne Weichspüler! Jede Wette, Lani würde, wenn sie ein Mitspracherecht hätte, „ihren“ Rüden Bennett ohne Wenn und Aber als Papa-Favorit Nr.1 angeben. Dass Bennett mit stolz geschwellter Brust machohaft und mit sonorer Stimme brummen würde: „Klar, du bist ja auch MEIN Mädchen!“ liegt auf der Hand 😉

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Und so macht man sich dann die nächsten Gedanken: Lani und Bennett sind also tatsächlich sowas wie ein altes Ehepaar. Wir werden wohl keinerlei Untersuchungen machen müssen, wann der richtige Deckzeitpunkt ist. Spannend wird es sein, Bennett die ganze Zeit dabei zu haben. Kein vorheriges Kennenlernen von Rüde und Hündin mit gegenseitigem Sympathie-Check und „Hunde-miteinander-bekannt-machen“ ist nötig.

Doch wie wird es sein? Wieviel „Job“ macht der Rüde bei seinen eigenen Welpen, wenn er die Chance dazu hat? Wie sehr wird Lani ihn zu Beginn auf Distanz halten, wenn die Zwerge erst mal da sind? Wieviel profitieren Welpen im Heranwachsen davon, wenn der genetische Dad auch der erzieherische ist?

Und das Decken? Sowas will sonst ja akribisch durchgeplant sein. Wir aber können die zwei ganz in Ruhe machen lassen. Oder etwa nicht? Also auf zur Recherche im Netz: Wieviel menschlichen Einfluss braucht es, wenn Rüde und Hündin im gleichen Hausstand Eltern werden sollen? Ein tolles Paar sind sie ja schon!

Tatsächlich findet man eine Fülle nützlicher und hanebüchener Tipps, die in Foren oder auf Zuchtseiten besprochen werden, allerdings immer bezüglich ungewolltem Decken, also wenn Rüde und Hündin im gleichen Hausstand sich NICHT miteinander verpaaren sollen.

Aber wie wird es ablaufen, wenn ein Paar auch in Sachen Nachwuchs ein Paar werden soll? Dazu gibt das WWW wenig bis keine Antworten.

So soll es Hündinnen geben, die das Duldungsverhalten bei Rüden, die im selben Haushalt leben, schon sehr früh zeigen. Das wiederum muss aber nicht zwangsläufig mit dem richtigen Deckzeitpunkt übereinstimmen. Doch das würde bei uns ja nichts machen, oder?

(Ich denke da gerade an den Deckakt von Sky und Ishna (Lanis Eltern). Sky mochte Ishna so unglaublich gerne, dass sie bereits bei seiner Ankunft dienstags vor Freude quietschte und willig die Rute beiseite klappte, er aber nur den schönen Kopf beiseite drehte. Da begann unser unentspanntes Gelauere auf den Deckakt. Wir haben dann an dem darauffolgenden Freitag leichte Panik geschoben. Erst der Besuch mit dem Paar, das sich nicht so recht trauen wollte, in der gynäkologischen Abteilung in Gießen brachte Klarheit: Sky, das elende Luder, stand nämlich aus lauter Sympathie, war aber noch gar nicht soweit, was Ishna offensichtlich wusste. Das Decken Sonntag und Montag zum richtigen Zeitpunkt verlief dann nämlich bilderbuchmäßig:) )

Irgendwann wird es bei Lani und Bennett wohl schon passen. Aber knattern die sich etwa tagelang zu früh in Grund und Boden und sind zum richtigen Zeitpunkt womöglich im komatösen Tiefschlaf und dann „is Essich“ mit dem langersehnten Nachwuchs? Muss man irgendwann mal für Ruhe und eine Trennung sorgen? Wird ein Wurf eigentlich tendenziell größer, wenn man dem Liebesspiel der beiden keinen Einhalt gebietet?

Fragen über Fragen!!! Wir überlegen nun, eine halb wissenschaftliche, halb unterhaltsame Blog-Rubrik „Fröhliches Knattern mit dem Wahl-Geliebten“ aufzumachen. Pfui, pfui, so ein Schweinskram 🙂

Aber wir werden selbstverständlich vom Dreamteam berichten. Wem´s nicht gefällt, hier der Hinweis: Nicht meckern!!! Das Kreuzchen im Browser oben rechts schließt nämlich den Blog :-)))

3 Gedanken zu “Kinder der Liebe ?

  1. Stef

    Liebe Caro, leider kann ich dir wenig berichten, das müsste Anke schon tun, denn Lani und Bennett leben ja bei Anke.
    Aber prompt hab ich ähnliche Erfahrungen mitzuteilen, denn meine Indigo ist derzeit heiss und Cayú, der alte Flirtesack hat sich den ein oder anderen bösen Blick einfangen bei seinem Liebesspiel. Und da mein geliebter Köter nicht so leiden soll, ist er aktuell bei Anke im Exil.
    Er war noch nicht ganz weg, da stand Indigo wie eine Eins für einen kleinen, kastrierten Pinscherrüden. Wenig später für einen alten, krummbeinigen Terrier…. Ach, für ihre ehemalige Lieblingsfreundin hat sie sogar schon früher gestanden.
    Mache mir jetzt ensthaft Gedanken, ob sie mir die Narrenkappe aufzieht, weil ich das alles da oben im Text geschrieben habe 🙂
    Nächstes Jahres könnte es bei uns schon soweit sein. Ob mir da noch zum Lachen zumute sein wird, wenn Indigo für Gott-und-die-Welt steht, bloss nicht für Cayú, den sie doch sonst so vergöttert? 🙂

  2. Die Mädels machen ja doch irgendwie was sie wollen 😀 Kenne ich aber auch andersherum. Ich halte Hook für sehr potent und mädelsinteressiert. Im Urlaub mit der Terrierdame meiner Schwester (damals 4 Monate alt!!!!) in der Standhitze hatte er jedoch fast garkein Interesse. Ich hätte ihm unterstellt, dass er nimmt, was da kommt. Aber das Gemüse war ihm dann wohl doch zu jung ❤

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